Überwältigender Neustart des Leonhardi-Ensembles

Nach mehrjähriger Corona-bedingter Pause traten der Große Chor und das Orchester des Leonhardi-Ensembles unter der Leitung des neuen Musikalischen Leiters Germán Moreno López wieder in der Mehrzweckhalle Höhenkirchen-Siegertsbrunn auf.

Dass das Programm so aktuell sein sollte, hatte wohl niemand im Leonhardi-Ensemble bei der Auswahl der Stücke erahnen können.
„Dona nobis pacem” und „Harre auf Gott!” sang der Große Chor mit einer fast schon erzwingenden Stimmgewalt und Leidenschaft. Diese Kraft und Energie, zusätzlich wohlgesetzte Phrasierungen, vermittelte der Chor durchs gesamte Programm, der „Harmoniemesse” von Joseph Haydn und der Psalmenkantate ,,Wie der Hirsch schreit…” von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Das Orchester war nicht nur Begleiter, sondern gleichberechtigter Partner unter der Leitung von Germán Moreno López, der fühlbar einen direkten Kontakt zu den über 100 Mitwirkenden auf der Bühne hatte. Mit höchster Musikalität, rhythmischem Temperament und ansteckender Freude führte er Chor und Orchester zu Höchstleistungen. Das merkte man auch bei dem ersten Satz der „Unvollendeten” von Franz Schubert.
Das Orchester spielte mit zupackendem, ausbalanciertem Ton, die lyrischen Passagen wurden dabei mit einem geheimnisvollen Klangbild unterlegt, die Modellierungen waren klar erkennbar. Gleich zu Anfang etwa wurde die Melodie durch die Celli fein herausgearbeitet.

Bei der Auswahl der Solisten kann man von einem Glücksfall sprechen. Die jungen Sängerinnen und Sänger Isabella Pany, Sopran, Melanie Gleissner, Alt, Julius Steinbach, Tenor und Daniel Sauer, Bass überzeugten nicht nur durch ihre schlanken klaren Stimmen, die leicht die Halle tragen konnten, sondern auch durch die Ausgewogenheit im Klangbild. Das zeigte sich auch beim anrührenden Männerquartett in Mendelssohns Kantate, bei dem Daniel Bertholdo, Tenor, und Eugene Kim, Bariton noch dazu kamen.