Musizieren in Coronazeiten – das geht!

Orchester und Chor des Leonhardi-Ensembles proben seit einiger Zeit online. Warum das trotz aller Einschränkungen Spaß macht, erzählt Orchestersprecherin Lisa Pütz. Sie spielt seit über 10 Jahren Geige im Leonhardi-Ensemble.

Geigerin Lisa Pütz, eine der Orchestersprecherinnen des Leonhardi-Ensembles, probt derzeit, wie so viele, in ihrem Wohnzimmer.

Lisa, wie bist Du zum Musizieren beim Leonhardi-Ensemble gekommen?

Ich hatte jahrelang nicht musiziert und freute mich dann riesig, ein so tolles Ensemble hier vor Ort zu finden. Wir führen großartige Werke auf, die wir uns intensiv erarbeiten, auch als Laien. Das klappt so gut, weil ausgezeichnete Profis mit den einzelnen Instrumenten die Stücke einüben. Da kann sich jeder unheimlich weiterentwickeln. Und wir spielen mit Herzblut, und das hören die Besucher ja auch in unseren Konzerten.

Und wie läuft die Probenarbeit jetzt in Coronazeiten?

Wir treffen uns einmal in der Woche am Sonntagabend in unserem virtuellen Raum, begrüßen uns, quatschen auch kurz und gehen dann in die Probenräume für die einzelnen Instrumente. Dort zeigen uns unsere Profis Fingersätze für knifflige Stellen oder geben Tipps für die Bogenführung und beantworten unsere Fragen. Eine Gruppe arbeitet mit der Stimmführerin, die dann auf der Geige vorspielt, die andere mit dem Dirigenten, der die anderen Instrumente aus der Partitur am Klavier ergänzt. Dann tauschen die Gruppen. So bekommen wir einen sehr guten Eindruck von den Werken.

Wie kommst Du musikalisch mit der Situation zurecht?

Ich bin überraschenderweise positiv beeindruckt. Auch die online-Proben bringen was und machen Spaß. Man bleibt dran und wird motivierter, zu üben. Außerdem freue ich mich, meine OrchesterkollegInnen zu sehen und Musik tut einfach der Seele gut. Ich litt schon an „MusikMach-Entzug“. Es war interessant zu merken, wie sehr einem die regelmäßigen Proben fehlen. Wo man sich früher manchmal einen freien Sonntagabend wünschte…

Was probt Ihr zur Zeit?

Die wunderbare Serenade für Streichorchester in C-Dur von Tschaikowsky und eine Suite for String Orchestra von Frank Bridge, dem Lehrer Benjamin Brittens.

Weitere Informationen und die Probenzeiten gibt es unter www.leonhardi-ensemble.de/Termine.

Die Musiker und Sänger freuen sich jederzeit über neue Mitmusizierer. Anfragen an orchester@leonhardi-ensemble.de und chor@leonhardi-ensemble.de .

Der Chor probt derzeit Lieder von Brahms und Schumann sowie die berühmten „Polowetzer Tänze“ von Alexander Borodin für Chor und Orchester. Ein Konzert ist coronabedingt erst für den Herbst geplant.

Claudia Engmann